Jamal mit Autogramm

Medienethischer Essay zu «Slumdog Millionaire»

«Was hält der Gott Rama in Darstellungen üblicherweise in der rechten Hand?» – Mit dieser Frage wird meine gewählte Filmsequenz aus dem mit acht Oscars ausgezeichneten britischen Film «Slumdog Millionaire» eingeleitet. Jamal Malik kennt die Antwort auf diese Frage. Er würde jedoch alles dafür geben, sie  nicht zu kennen. Denn sie weckt eine der schlimmsten Erinnerungen des jungen Mannes. Auch die Zuschauer des Films werden über knapp drei Minuten in diese Erinnerung hineinversetzt. 

Die Sequenz beginnt bei 00:15:41, auf das genaue Geschehen werde ich später zurückkommen. Als Zuschauer fragt man sich, was da eigentlich gerade passiert oder was los ist, denn man wird nicht darauf vorbereitet. Im Hinterkopf sagt man sich vielleicht, dass das nur ein Film ist und man sich nicht zu fest in die Situation hineinversetzen sollte. Aber ist es tatsächlich nur ein Film? Oder ist Indien wirklich so? Und dürfen indische Menschen in einem Film, der um die ganze Welt geht, so böse  dargestellt werden? – Diese Fragen möchte ich auf den folgenden Seiten beantworten. Ich werde den Film, und insbesondere diese Sequenz, ethisch und medienethisch genauer analysieren und hinterfragen. Dabei werde ich ein besonderes Augenmerk auf die dargestellte Gewalt setzen.

Der Film

Handlung

«Slumdog Millionaire» wurde in Indien gedreht und erzählt von dem Tag im Leben des 18-jährigen Jamal Malik, an dem er den Hauptpreis – 20 Millionen indische Rupien – in der Fernsehsendung «Wer wird Millionär?» gewinnt. Der Film beginnt in einem Polizeirevier, wo Jamal gefoltert wird. Zu diesem Zeitpunkt hat Jamal bereits die zweitletzte Frage richtig beantwortet. Er wird verdächtigt, ein Betrüger zu sein, denn es wird bezweifelt, dass ein ehemaliger Strassenjunge («Slumdog») aus Mumbai so viele Fragen richtig beantworten kann. In Form von Rückblendungen werden Jamals Erinnerungen an sein bisheriges Leben gezeigt, daran, wie er zu seinem Wissen gekommen ist und an den Vortag, an dem er alle Fragen der Quizsendung bis auf die letzte «Millionenfrage» richtig beantwortet hatte.

Jamal bei "Wer wird Millionaire"
Jamal bei «Wer wird Millionaire»

So erfährt der Zuschauer die Lebensgeschichte von Jamal und seinem Bruder Salim in Indien. Vom Aufwachsen der Halbwaisen im Slum, dem gewaltsamen Tod der Mutter und dem Zusammentreffen mit der Waise Latika. Jamal berichtet von der unfreiwilligen Zeit der drei Kinder in einer Bettelorganisation von Maman, der Flucht der Brüder, dem rastlosen Leben als fliegende Händler in Zügen und als angebliche Fremdenführer am Taj Mahal, der Ermordung Mamans, der Befreiung Latikas und dem folgenden Bruch mit seinem Bruder bis zu dem jetzigen Leben als Teeservierer («Chai-Wallah») in einem Call-Center.

Jede Quizfrage steht für einen bestimmten Lebensabschnitt. Jamal geht es bei der Teilnahme am Quiz nicht um Geld, sondern darum, durch den Fernsehauftritt seine Liebe Latika wiederzufinden, die er zuvor bereits mehrfach getroffen und wieder verloren hatte.

Sein Bruder Salim, der Jamal im Fernsehen sieht, bereut seinen Lebenswandel als Handlanger des reichen Verbrechers Javed. Er verhilft Latika, die Javed inzwischen zu seiner Liebhaberin gemacht hat, zur Flucht und überlässt ihr sein Mobiltelefon und sein Auto, mit dem sie zur Show fahren will. Jamal kann indessen zunächst die letzte alles entscheidende Millionenfrage nach dem Namen des dritten Musketiers aus «Die drei Musketiere» nicht beantworten. Er wählt daher den Telefonjoker und lässt die einzige Nummer anrufen, die er kennt – die seines Bruders. Latika nimmt den Anruf entgegen. Dass Latika lebt, bringt Jamal durcheinander, allerdings kann auch sie ihm nicht helfen. Jamal setzt alles auf eine Karte und entscheidet sich für die Antwort «A: Aramis» und hat somit die letzte Frage zufällig richtig beantwortet.

Zur gleichen Zeit will Javed sich an Salim für dessen Verrat rächen. Doch Salim inszeniert seinen eigenen Tod. Er erschiesst seinen Boss und wird daraufhin – in einer Badewanne voller Geld liegend – von dessen Wachen erschossen. Später in dieser Nacht treffen sich Jamal und Latika schliesslich im Victoria-Bahnhof von Mumbai.

Die Sequenz

Der Anfang des Ausschnitts zeigt einen ganz normalen Tag im Slum von Mumbai. Die Kinder spielen, die Erwachsenen waschen Kleider im verschmutzten Wasser und Züge rollen vorbei. Man sieht die Mutter von Jamal und Salim, die lächelnd zu ihren Jungen, die im Wasser plantschen, herüber schaut. Plötzlich scheint sie ein ungutes Gefühl zu bekommen und schaut in die Richtung des vorbeifahrenden Zuges. Besorgt schaut sie zu ihren Kindern zurück. Als Jamal im Wasser untertaucht, wird die Tonspur gedämpft. Alles wirkt isoliert. Die Mutter schaut zurück zum Zug, der in diesem Augenblick vorüberzieht und sieht dahinter die mit Schlagwerken bewaffneten Männer auf den Slum zurennen. In diesem Augenblick taucht Jamal wieder auf, der Ton bleibt gedämpft. Es wirkt, als ob Jamal sich an einem anderen Ort befindet. Er scheint nicht wirklich zu begreifen, was los ist. Die Mutter dreht sich wieder zu ihren Jungen um und schreit ihnen zu. Man hört nicht was sie sagt und es scheint auch nicht bei Jamal anzukommen. Sein Bruder zieht an ihm und hilft ihm aus dem Wasser. Währenddessen haben die Männer den Slum erreicht und schlagen auf alles ein, was sich bewegt. Jamal sieht während dem Rausklettern zu seiner Mutter herüber, die ihnen immernoch etwas zuschreit. In diesem Moment dreht sie sich um und einer der Männer schlägt ihr mit voller Wucht eine Metallstange ins Gesicht. Jamal sieht zu und ist wie gelähmt. Gerade, als sich die Mutter wieder aufrafft und sich zu dem Mann umdrehen will, folgt der nächste Schlag. Sie fällt rückwärts ins Wasser.

Mutter Jamal und Salim
Mutter Jamal und Salim kurz vor ihrem Tod

Salim drängt seinen Bruder endlich aus dem Wasser zu steigen und zu fliehen. In diesem Moment kehrt der Ton zurück. Man sieht die Männer, wie sie, über den ganzen Slum verteilt, auf die Bewohner einprügeln. Als die beiden Kinder aus dem Wasser gestiegen sind, dreht sich Jamal nach seiner Mutter um. Salim drängt ihn jedoch endlich loszulaufen. Sie scheinen nicht verarbeiten zu können, was um sie herum geschieht. In einer Nebengasse treffen sie auf ein Kind, das wie der Gott Rama aussieht. Ein paar Sekunden lang schauen sich die drei Kinder an, bis Jamal seinen Bruder packt und weiterrennt. Auf dem Weg kommen sie an dem Mädchen Latika vorbei, das sich ihnen anschliesst und mitrennt.

Sie erreichen den Rand des Slums. Dort steht ein Polizei-Fahrzeug. Die Polizisten sitzen im hinteren Teil des Fahrzeugs, spielen Karten und rauchen. Als die zwei Jungen vor ihnen stehen bleiben und sie schockiert anschauen, wirbelt ein Polizist erst mit den Händen, dann mit einem Schlagstock «He, verschwindet! Verschwindet!»

Die Kinder trauen ihren Augen und Ohren nicht. Sie drehen sich um und sehen erneut einen angezündeten Menschen hilferufend an ihnen vorbeirennen. Schliesslich winken sie Latika zu und rennen weiter. Zum Schluss der Sequenz sieht man die Mutter der beiden, wie sie mit dem Gesicht nach unten im Wasser treibt.

Jamal und Salim bei der Polizei
Jamal und Salim suchen vergebens Hilfe bei der Polizei.

Gewalt

Darstellung

Dutzende, womöglich hunderte Männer überfallen den Slum. Sie sind mit Schlagstöcken bewaffnet und in der Überzahl. Das, und die Tatsache, dass die Slumbewohner unvorbereitet waren, lassen ihnen keine Chance. Menschen werden zu Tode geprügelt und bei lebendigem Leibe verbrannt. Häuser werden angezündet. In der Darstellung im Film wird nichts beschönigt. Es handelt sich hier um einen Spielfilm, die Personen sind Schauspieler und werden nicht wirklich geschlagen, trotzdem wirkt die Situation echt. Man sieht die Metallstangen, die auf die Menschen einschlagen, die Füsse, die mit voller Wucht auf am Boden liegende Körper eintreten und Hände, die einen Brennkörper an die Kleidung eines Bewohners halten. Obwohl zu Beginn der Sequenz der Ton gedämpft ist, hört man den Aufprall des Metalls auf dem Kopf der Mutter von Jamal und Salim ganz klar und deutlich.

Dieser Ausschnitt ist nicht der einzige, der Gewalt zeigt. Später werden einem Jungen die Augen veräzt, mehrmals schlagen Erwachsene auf die Kinder ein. Latika wird zur Prostitution gezwungen. Wenn sie älter sind, kommt Salim an eine Waffe und tötet Maman, den Boss der Bettelorganisation.

In keiner dieser Sequenzen treffen jedoch so viele Menschen aufeinander, und keine nimmt ein solch hohes Ausmass an Gewalt an, wie dieser Slum-Überfall.

Medienethische Problematik

Eine Problematik sehe ich in der Darstellung grundsätzlich nicht. Trotzdem wird vieles gezeigt, was auf gewisse Zuschauer verstörend wirken kann. Beispielsweise die Szene, wo dem Jungen die Augen veräzt werden. Man sieht genau, wie der Löffel mit der Flüssigkeit über der Flamme der Lampe heiss gemacht wird. Wie der Mann zu dem betäubten, auf dem Tisch liegenden Jungen geht. Wie er ihm mit zwei Fingern das Auge offen hält und mit dem glühend heissen Löffel immer näher kommt. Erst im letzten Moment gibt es einen Schnitt und der Fokus liegt auf Salim, der schockiert zusieht. Das grausame Geschehen ist jedoch nach wie vor im Bild sichtbar. Allerdings findet es näher bei der Kamera statt und befindet sich somit in der Tiefenunschärfe. Dies ist eine Szene, bei der auch ich, obwohl ich den Film schon mehrmals gesehen habe, immernoch wegschauen muss.

Junge werden Augen verbrannt
Dem singenden Jungen werden die Augen verbrannt

Fiktion oder Realität?

Viele, die «Slumdog Millionaire» schauen, sehen darin einfach einen Film. Einen Film, der haarsträubende Schicksale, gefährliche Situationen und unmenschliche Bedingungen und Umstände zeigt. Sie betrachten den Film als eine fremde Welt, die es vermutlich gar nicht gibt. Die Fakten zeigen jedoch etwas anderes.

Ein grosser Teil des Films spielt in einem indischen Slum, genau genommen im Dhavari Slum in Mumbai. Diesen Slum gibt es wirklich und er ist lange nicht der einzige. Gemäss Mike Davis, der von Dirk Schubert zitiert wurde, lebt mehr als die Hälfte der städtischen Bevölkerung in Indien in Slums (2009, S. 100). «Eine Untersuchung ergab, dass 2005 fast 5‘000 Polizisten in Slums lebten. Die Elendsviertel sind nicht mehr das hässliche Nebenprodukt des urbanen Molochs, sie sind eher die Norm als die Ausnahme» wird Manfred Kriener zitiert. Diese massiven Menschenmassen würden nicht mehr gezählt, sondern ihre Dimensionen per Satellit geschätzt (Schubert, 2009, S. 100).

Ein weiterer Aspekt ist der Kindesmissbrauch. Im Film werden Slum-Kinder entführt, geschlagen, zur Prostitution gezwungen und verstümmelt. Suchen sie einmal Hilfe bei der Polizei, im Film passiert das beim Überfall auf den Slum, werden sie verscheucht. Auch das ist leider die brutale Realität. Laut einer Studie der Organisation Human Rights Watch (HRW) werden die Opfer in Krankenhäusern und Polizeistationen oft zusätzlich erniedrigt (HRW, 2013).

Für die Studie führten die Menschenrechtler nach eigenen Angaben mehr als hundert Interviews mit Missbrauchsopfern und deren Angehörigen. So berichtet ein 16-jähriges Mädchen, das von zwei Männern aus seinem Dorf vergewaltigt wurde, von ihrer Erfahrung mit Polizisten: «Einige von ihnen sagten, dass ich mit diesen Jungs habe gehen wollen. Sie forderten mich auf, zuzugeben, dass ich deren Freundin sei. Als ich zur medizinischen Untersuchung ging, sagte die Ärztin, ich sei verprügelt, gebissen und gekratzt worden, es gebe aber keine inneren Verletzungen. Ich begann, mich hilflos zu fühlen. Niemand glaubte mir, und niemand glaubt mir heute. Die Dorfbewohner sagen furchtbare Sachen über mich.» (HRW, 2013, S. 36-37).

Neben Misshandlung ist der Menschenhandel ein grosses Thema. Bettlerorganisationen, wie die von Maman in «Slumdog Millionaire» gibt es vermutlich zu hunderten. Es verschwinden rund 100‘000 Kinder jährlich in Indien. Viele enden als Sklaven. «Am Tag musste sie 14 bis 16 Stunden im Haushalt schuften und in der Nacht ihrem ‹Arbeitgeber› zu Willen sein. Mausami war noch ein halbes Kind, als ihre Eltern sie in die Metropole Delhi schickten. Zu arm, um für sie zu sorgen, glaubten sie, das Beste zu tun. Ein Agent hatte ihnen versprochen, ihr einen guten Job zu verschaffen. Stattdessen verkaufte er das Mädchen als Haushaltssklavin. Als eine Hilfsorganisation sie schliesslich mithilfe der Polizei befreite, war die 16-jährige im dritten Monat schwanger.» Dies schreibt Christine Möllhoff in einem Bericht über Moderne Sklaverei (Tagesspiegel, 2016).

Vor allem Kinder und Frauen aus armen Verhältnissen werden leicht Opfer der Menschenhändler. «Einige müssen in Haushalten schuften oder werden als Bräute verkauft. Andere als Kinderarbeiter in Fabriken gesteckt. Wieder andere von Mafiabanden zum Betteln auf die Strasse geschickt.» (Tagesspiegel, 2016). In «Slumdog Millionaire» werden einem Jungen, der sehr gut singen kann, auf brutale Art und Weise die Augen veräzt. Dieses Schicksal wäre auch für Jamal bestimmt gewesen, hätte ihn nicht sein Bruder in letzter Minute gerettet. Auch diese Szene beruht auf Tatsachen: «Oft werden die Kinder verstümmelt, weil behinderte Kinder mehr Geld bekommen. Die Banden erhöhen ihre Gewinne, wenn sie dem Kind die Augen herausschneiden oder Körperteile amputieren», berichtet der Menschenrechtsaktivist Kundan Srivastava (Tagesspiegel, 2016).

Interpretation

Ziel des Films

«Slumdog Millionaire» macht stark auf die verheerenden Situationen und Lebensumstände in den Slums aufmerksam. Solche Slums gibt es überall auf der Welt, nicht nur in Indien. Die Slum-Kinder werden einfach in dieses Leben hineingeboren. Wenn sie verwaisen, müssen sie sich selber irgendwie durchschlagen und sich vor den «helfenden Agenten» und den Menschenhändlern in Acht nehmen. Durch diese, durch den Film gegebene, Aufmerksamkeit, besteht die Hoffnung, dass sich etwas ändert.

Die Kinder-Darsteller selber leben in Slums. An dieser Situation änderte sich auch nach der Produktion von «Slumdog Millionaire» nichts. Spiegel Online schreibt «Rubina Ali wurde mit ‹Slumdog Millionär› zu einem Kinderstar, doch sie wohnt weiter in einem Elendsviertel Mumbais. Nun liess die Regierung ohne Vorwarnung ihre Hütte abreissen. Die Neunjährige konnte gerade noch ihr ‹Oscar›-Kleid einpacken.» (2009). Für diese Umstände wurden die Produzenten in den Medien stark kritisiert, der Film genoss schliesslich grossen Erfolg. Die Produzenten reagierten darauf mit der Einrichtung eines Fonds, um den jungen Darstellern neue Wohnungen zu besorgen und eine Ausbildung zu ermöglichen (Spiegel Online, 2009).

Ethische Fragen im Film

Im Film selber wird die Situation der Kinder und der Slum-Bewohner keines Wegs in Frage gestellt. Für Inder ist es ganz normal, dass in ihrem Land viele Menschen in derartiger Armut leben. Es ist auch selbstverständlich, dass Kinder geschlagen und verprügelt werden dürfen. Auch, wenn ein ganzer Slum überfallen wird und dutzende Menschen getötet werden, sorgt das für wenig Aufregung.

Es gibt eine einzige Szene, wo sich zwei Personen wehren und die aufgebrachte Gewalt keines Falls nachvollziehen können: Die Szene, in der Jamal zwei Touristen im Slum herumführt. Als sie zurück zum Auto kommen, finden sie dieses ausgeraubt vor. Jamal wird für diese Situation mitverantwortlich gemacht und ein Mann beginnt, ihn zu schlagen. Die beiden Touristen wehren sich und halten den Mann zurück. Jamal sagt daraufhin: «Sie wollten doch das wahre Indien sehen. So sieht‘s aus!»

Touristen helfen Jamal
Touristen helfen Jamal

Fazit

Die Antwort auf die Frage, ob die Darstellungen im Film fiktiv sind, oder ob Indien wirklich so ist, liegt auf der Hand. Indien ist so. Es gibt hunderte Slums, deren Alltag genau so aussieht, wie er im Film dargestellt wird. Tausende Kinder leben und kämpfen ums Überleben, wie Jamal, Salim und Latika. Ich selber reiste bereits zwei Mal mit meiner Familie nach Indien und ich kann mich noch sehr gut an die Eindrücke dieser Armut erinnern. Wir besuchten auch Mumbai und wenn man mit dem Zug in die Stadt reist, fährt man an diesem riesigen Slum vorbei. Ein Eindruck, der sich in meinem Gedächtnis eingeprägt hat.

Die Reichen, und insbesondere die Beamten, werden im Film ziemlich negativ dargestellt. In keiner Situation gedenken sie, den Kindern zu helfen. Auch das entspricht der Realität und deshalb finde ich, dürfen sie im Film auch so dargestellt werden. Das ist nicht schlecht oder falsch, «Slumdog Millionaire» zeigt einfach, wie es ist. Und das sollte auf keinen Fall verfälscht oder beschönigt werden.

Literaturverzeichnis

Boyle, Danny (2008): Slumdog Millionaire

Dummett, Mark HRW (2013): Breaking the Silence. Abgerufen von: https://www.hrw.org/report/2013/02/07/breaking-silence/child-sexual-abuse-india

Möllhoff, Christine (2016): In Indien verschwinden jedes Jahr rund 100‘000 Kinder. In: Der Tagesspiegel. Abgerufen von: https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/moderne-sklaverei-in-indien-verschwinden-jedes-jahr-rund-100-000-kinder/13690830.html

Padtberg, Carola (2009): «Slumdog»-Kinderstar verliert Zuhause. In: Spiegel Online. Abgerufen von: http://www.spiegel.de/panorama/abrisskommando-slumdog-kinderstar-verliert-zuhause-a-626168.html

SAC (2009): «Slumdog»-Kinderstars sollen neue Hütten bekommen. In: Spiegel Online. Abgerufen von: http://www.spiegel.de/panorama/abrisskampagne-slumdog-kinderstars-sollen-neue-huetten-bekommen-a-626567.html

Schubert, Dirk HCU-Hamburg (2009): Der grösste Slum Asiens: Dharavi (Mumbai) – Von Fehlschlägen der «Sanierung» zum Modellprojekt?, S. 100. Abgerufen von: https://www.hcu-hamburg.de/fileadmin/documents/Professoren_und_Mitarbeiter/Dirk_Schubert/JB09-Dharavi.pdf 

 

Gelayoutetes PDF: Essay_Slumdog Millionair_nh